Sitzen ist ein zentraler Bestandteil des beruflichen Alltags vieler Menschen. Doch zu wenig Bewegung kann erhebliche Schäden an Wirbelsäule und Bandscheiben verursachen. Rückenschmerzen sind dabei seit Jahren die häufigste Ursache für Krankschreibungen. Laut der KKH waren im Jahr 2021 Erkrankungen des Bewegungsapparats für 25,4 Prozent aller Fehltage verantwortlich – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, in denen der Anteil bei 22 bis 23 Prozent lag.
Bewegung ist essenziell für die Muskulatur
Unsere Muskulatur ist auf Bewegung angewiesen. Je weniger wir uns bewegen, desto schwächer wird sie. Besonders Bürostühle, die oft nach ergonomischen Prinzipien gestaltet sind, setzen häufig mehr auf Abstützung als auf Bewegungsförderung. Doch unser Körper, mit seinen rund 650 Muskeln, benötigt einen regelmäßigen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, um optimal zu funktionieren.
Bei langem, statischem Sitzen – wie es bei Bildschirmarbeit oft der Fall ist – leisten die Muskeln vermehrt isometrische Haltearbeit. Dadurch entstehen Verspannungen, und Schmerzrezeptoren in Nacken, Lendenbereich oder Schultern melden sich, um Bewegung einzufordern.
Drei Muskelschichten für einen stabilen Rücken
Der Rücken wird durch drei ineinandergreifende Muskelschichten stabilisiert, die verschiedene Aufgaben übernehmen:
- Stabilisierung und Aufrichtung,
- Beugung und Streckung,
- sowie Drehbewegungen.
Besonders wichtig sind die kleinen, wirbelsäulennahen Muskeln (segmentale Muskulatur), die direkt zwischen den einzelnen Wirbeln verlaufen. Doch durch unseren bewegungsarmen Alltag sind diese oft zu schwach, um ihre Stabilitätsaufgaben vollständig zu erfüllen.
Wie das Nervensystem die Muskeln steuert
Die Steuerung der Muskeln erfolgt durch das Gehirn und das Nervensystem. Diese nutzen Informationen aus verschiedenen Quellen – Bewegungsrezeptoren, Augen, Gleichgewichtssinn und Tastsinn – um Bewegungs- und Halteprogramme zu koordinieren. Das Gehirn arbeitet dabei effizient, indem es auf automatisierte Bewegungsmuster zurückgreift. Werden jedoch über einen längeren Zeitraum ungesunde Haltungsgewohnheiten trainiert, können diese Programme problematisch werden und zu Beschwerden führen.
Bei mangelndem Bewegungsinput, wie er bei konzentrierter Bildschirmarbeit auftritt, kann das Nervensystem die komplexe Steuerung der Muskulatur nicht optimal durchführen. Häufig übernehmen dann Muskelgruppen Aufgaben, für die sie nicht vorgesehen sind, was zu Verspannungen und Schmerzen führt.
Dynamische Bürostühle als Lösung
BIOSWING ist ein innovativer Ansatz zur Vorbeugung von Rückenschmerzen, da Bewegungen gefördert werden anstatt sie einzuschränken. Die spezielle Mechanik – das Schwingwerk – reagiert auf die Mikrobewegungen des Sitzenden und reflektiert diese, wodurch eine kontinuierliche Aktivität der Muskulatur gewährleistet wird. Dies hat gleich zwei Vorteile:
- Die Stabilisierungsmuskulatur der Wirbelsäule wird durch die kleinen, stetigen Bewegungen gestärkt.
- Das Gehirn erhält durch die Bewegungen wichtige Daten, die die Steuerung und Koordination der Muskeln verbessern.
Bewegungstraining im Sitzen
Bürostühle mit dem Bioswing-System verwandeln das Sitzen in ein aktives Bewegungstraining. Dank der integrierten Schwingmechanik entsteht ein ständiger Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung der Muskulatur. Das sorgt nicht nur für ein angenehmes Sitzgefühl, sondern kann auch effektiv Rückenbeschwerden vorbeugen. Dynamisches Sitzen wird so zur Grundlage für einen gesunden Arbeitsalltag.