Ergonomie ist gut, Neuro-Ergonomie ist besser


Heutzutage werden nicht nur Autos oder Häuser immer smarter, sondern sogar ganze Städte. Zeit also, auch den Ort, den rund 18 Millionen Menschen in Deutschland täglich und mit Abstand am längsten frequentieren, so zu optimieren, dass er mehr bietet, als nur Sitzen und Stehen. Die Rede ist vom Büro.

Wurden bisher hauptsächlich ergonomische Maßstäbe angelegt wurden, vertieft sich mit dem multidisziplinären Ansatz der Neuro-Ergonomie das Verständnis für eine nachhaltige Gestaltung von Arbeitsplätzen sehr wesentlich.

Neuro-Ergonomie untersucht die Wechselwirkungen zwischen dem menschlichen Gehirn, dem Nervensystem und der Arbeitsumgebung, um Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und die Sicherheit von Menschen bei der Ausübung ihres Berufs zu verbessern. Die Integration von neurowissenschaftlichen Erkenntnissen sorgt dafür, dass Arbeitsplätze sicherer, effizienter und angenehmer gestaltet werden können, was gleichzeitig zu einer gesteigerten Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden führt.

Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist das Verständnis der kontinuierlichen Wechselwirkungen zwischen Gehirn und Muskulatur, da diese von entscheidender Bedeutung für die Steuerung jeglicher Bewegungen und Muskelaktivitäten im Körper sind. Denn es ist essenziell, dass die Steuerungsprogramme der Muskulatur absolut präzise sind, um lebensnotwendige Aufgaben zu erfüllen, egal ob es sich um einfache alltägliche Bewegungen wie Gehen, Greifen und Sitzen oder komplexe motorische Fähigkeiten wie Tanzen, Sport treiben oder gar Akrobatik handelt.

Das Problem für Menschen, die sich hauptsächlich im Büro oder Homeoffice aufhalten, ist jedoch, dass sie in den langandauernden Sitzphasen in der Regel ein hohes Defizit an relevanten Bewegungsinformationen für eine optimale Steuerung des sensomotorischen Systems haben.

Aktivierende und anpassungsfähige Bewegungsprogramme sind das Ziel

Dem Gehirn und dem Nervensystem obliegen die komplexen Steuerungsvorgänge der rund 639 beteiligten Muskeln im Körper, wobei parallel Informationen aus unzähligen Bewegungsrezeptoren, Augen, Gleichgewicht, Tastsinn und einigen weiteren Quellen verarbeitet werden, um daraus passende Bewegungs- oder im Falle vom Bürositzen hauptsächlich Halte- und Stabilisierungsprogramme zu generieren.

Der Vorteil von körpereigenen motorischen Programmen ist, dass sie ohne Bewusstsein und vergleichsweise automatisiert ablaufen, damit das Gehirn bei der Steuerung Energie spart. Der Nachteil: Auch unphysiologische motorische Programme werden ebenfalls automatisch abgespeichert und aktiviert, wenn sie lange genug „trainiert“ wurden. Das erklärt u.a. die vielen Rückenbeschwerden, die alle Vielsitzer nur zu gut kennen.

Das Gehirn ist also dafür verantwortlich, alle sekündlich zur Verfügung stehenden Daten und Informationen im Millisekunden-Takt zu analysieren, zu bewerten und die gesamte Muskulatur aufgabengemäß zu koordinieren. Je besser (qualitativ und quantitativ) dabei die eingehenden Bewegungsdaten sind, umso besser die daraus resultierende Steuerung der Koordination.

Bei wenig Bewegung, also beispielsweise bei konzentrierter Bildschirmarbeit, sinkt der wichtige Bewegungsinput rasch und rapide und das Nervensystem sieht sich außer Stande, das komplexe Muskelspiel physiologisch optimal zu steuern.

Außerdem ist es wichtig zu verstehen, dass in komplexen Systemen die regelgerechte Verschaltung aller Komponenten eine große Rolle spielt:

Ist ein Teil der Kette nicht für die vorgesehene Aufgabe bereit, organisiert das Gehirn sofort eine Alternativlösung. Im Falle der permanent notwendigen und stammnahen Stabilisierung der Wirbelsäule greift die sensomotorische Steuerung automatisch auf eine Muskelgruppe zu (polysegmentale Muskulatur), deren eigentliche Funktion nicht die Stabilisierung der einzelnen Wirbelkörper ist. Vielmehr ist diese Muskelgruppe hauptsächlich an übergreifenden Bewegungen sowie der Balance des Menschen beteiligt.

Wenn diese Muskeln nun aber statt dynamischen Bewegungen (Anspannung und Entspannung im Wechsel) nur noch dauerhaft kontrahieren (z.B. bei Bildschirm- oder Bürotätigkeiten), um die notwendige Stabilität der Wirbelsäule zu gewährleisten, werden dabei anfallende metabolische Restprodukte nur sehr langsam und reduziert ausgeschieden. Das wiederum aktiviert die sog. Nozizeptoren (Warn- und Schmerzmelder), die diese Information als schädlichen Reiz weiterleiten. Dieser wichtige Schutzmechanismus sorgt dafür, dass entsprechende Warnsignale an das zentrale Nervensystem gesendet werden und dort vom Gehirn als konkrete Schmerzempfindung interpretiert werden, um weitere Fehlbelastungen und damit einhergehende, möglicherweise schwerwiegende Störungen des Metabolismus zu verhindern.

BIOSWING als einzigartige und neuro-ergonomische Lösung

Die BIOSWING-Technologie löst die bisher übliche starre Verbindungen zwischen Mensch und Boden komplett auf. Stattdessen wirkt eine wegweisende 3D-Bewegungstechnologie als Herzstück im Stuhl – und bringt damit Ergonomie, Bewegung und die Funktionen des Nervensystems perfekt in Einklang.

 

Eine im BIOSWING-Stuhl integrierte adaptive Schwingmechanik (Sitzwerk) reflektiert die beim Sitzen entstehenden Bewegungsimpulse präzise und nachhaltig.

Diese Bewegungs-Rückkopplungstechnologie wurde an die Körperlogik des Menschen und sein Bewegungsspektrum beim Sitzen angeglichen und ist darauf ausgelegt, automatisch den menschlichen Bewegungsablauf zu unterstützen und gleichzeitig möglichst viele neuro-ergonomisch optimale Sitzpositionen zu fördern.

Wenn Büromenschen das volle Potenzial der Mechanik erkennen und nutzen, können sie damit Sitzphasen zu einem automatischen Bewegungstraining machen und gleichzeitig Rückenschmerzen und Bewegungsmangel wirkungsvoll vorbeugen.

Denn die vom Sitzenden ausgehende Bewegungsimpulse werden nicht mehr gebremst, sondern reflektiert. Das Resultat ist beeindruckend und umfasst die folgenden gewünschten positiven Effekte:

  1. Die permanenten angenehmen kleinen Bewegungen beim Sitzen trainieren und stabilisieren automatisch die Stabilisierungsmuskulatur der Wirbelsäule.
  2. Das Gehirn erhält auf Grund dieser regelmäßigen rhythmischen Bewegungen wichtige Bewegungsinformationen, die die Verschaltung im Gehirn anregen und dadurch die Koordination und die motorischen Programme der Muskelsteuerung optimieren.
  3. Kleine zusätzliche aktive Bewegungsübungen (z.B. Hula-Hoop) verbessern die Stabilisierung der Tiefenmuskulatur. Schon rund 20 Sekunden immer wieder zwischendurch reichen aus, um die Tiefenmuskulatur zusätzlich intensiv zu aktivieren.

BIOSWING in der Physio- und Schmerztherapie

Das „Bioswing-Posturomed“ hat als sensomotorisches Therapie-, Präventions- und Befunderhebungsgerät seit fast 30 Jahren die Behandlung in Physiotherapiepraxen nachhaltig beeinflusst und mit der „Posturalen Schmerztherapie“ sogar eine eigenständige und erfolgreiche Therapie-Methode hervorgebracht.

Mehr als 50.000 Therapeuten in Rehazentren, Kliniken und Physiotherapiepraxen nutzen diese Geräte weltweit jeden Tag.

Die dosierte Provokation der motorischen Steuerung und Regelung aus der Somato-Sensorik in einer geschlossenen Bewegungskette führt zu einer Verbesserung aller posturalen Aktionen und Reaktionen. Diese Aktivierung der segmentalen, sektoralen und polysegmentalen Koordination dient der Stabilisation der tragenden Gelenke und der Wirbelsäule. Denn ein stabiles sensomotorisches System bildet die Grundlage für ein schmerzfreies und leistungsfähiges Bewegungssystem.